Dienstag, 6. Februar 2007

Mars macht mobil, äh moppelig

Ihr habt es wahrscheinlich schon gehört: Die Werbung für Mars (Masterfoods) soll sich nicht mehr an Kinder unter 12 Jahren richten – natürlich aufgrund der Fettleibigkeit bei Kindern. Wobei das Verantwortungsbewußtsein des Konzerns hier wohl eher als Alibi dient. Vielmehr geht die Angst um, dass eine von der Ästhetik ihres Augensterns enttäuschte Mutti Schadensersatz in Millionenhöhe verlangt, weil sie die Eßgewohnheiten ihres Kindes nicht im Griff hat. Diese Angst ist nicht ganz unverständlich, rücken wir doch den amerikanischen Klagemöglichkeiten immer näher – man beachte nur das neue AGG (Gleichstellungsgesetz).

Einer der Mars Werbeslogans von 2000 lautete „Mars – Und das Leben geht weiter“.
Hat man sich damit an die unter 12-Jährigen gewandt? Machen die sich etwa in ihrem Alter Sorgen um ihr frühzeitiges Ableben? Nun besteht die Sorge ja darin, dass Fettleibigkeit die Lebenserwartung verringert. „Mars macht mobil“ könnte der Mutti da beim Anblick ihres Moppelchens nicht schmecken oder im Halse stecken bleiben oder bitter aufstoßen (oder was es noch so für Metaphern aus dem Ernährungsbereich gibt…).

Matthies vom Tagesspiegel schlägt vor, das Produkt mit Warnaufklebern zu versehen, auf denen steht: „Mars macht fett, in Arbeit, Sport und Bett“.
Die abschreckende Wirkung dürfte mäßig sein, was die kindliche Fettleibigkeit betrifft, denn die Auseinandersetzung mit der sexuellen Attraktivität beginnt erst in der Pubertät. Sollte man bei dieser Auseinandersetzung feststellen, dass Gott es nicht gut mit einem gemeint hat, bleibt einem als Trost ja immerhin ein Mars. Ein anderer Slogan lautet nämlich: One of life’s pleasures!

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