Mittwoch, 9. Mai 2007

Die "Walldä"-Geschichte - Kapitel 2: Zuverlässisch

Nach dem Anrufbeantworterdialog erreichte ich Herrn Walther dann endlich persönlich.
„Was freu isch misch ihr Stimm zu hören!“ rief er aus.

Wir tauschten uns kurz darüber aus, wie schwierig es ist, sich zu erreichen und offensichtlich auch zu verstehen. Denn Herr Walther hat nicht mitbekommen, dass ich am Wochenende gar nicht da sein würde.
Bei ihm ginge es drunter und drüber, da er selbständig sei und sein Geschäftspartner einen Motorradunfall gehabt hätte und im Krankenhaus läge und er nun alles allein machen müsse und bei der Telekom ginge es ja auch drunter und drüber und die würden ja nun auch noch streiken, wär ja auch ein Saftladen, er hätte ja selbst 30 Jahre dort geschafft und er könnt mir Dinger erzählen....

„Und des mach isch auch“ sagte er dann, „wenn ich am Mittwoch zu Ihne komme, erzähl isch Ihne des mal! Mittwoch geht doch odder?“
Also hatten wir endlich einen Termin, am Mittwoch um 18:30.

Ich hetzte mich also nach der Arbeit ab, um rechtzeitig zu Hause zu sein. Die Hoffnung, endlich Telefonanschluß in meinem Übergangsdomizil zu bekommen, beschleunigte meinen Schritt. Ich bremste auf der Couch, auf der ich dann eine gute halbe Stunde lang in Erwartung saß, bevor ich zum Telefon griff und um kurz nach sieben Herrn Walthers Nummer wählte.
„Walldä.“
„Ja, Herr Walther, wo sind Sie denn?“
„Ei, isch bin im Geschäft, isch komm hier net weg.“
„Ja, Herr Walther, dann hätten Sie mir aber doch wenigstens bescheid geben können, dass es heut nicht klappt, ich hab mich beeilt, rechtzeitig zuhause zu sein und sitze hier und warte auf Sie.“
„Ja, den Rüffel heft isch mir ans Hemd.“
„??“
„Dann mache mer’s halt morsche. Da könnt isch um sechs da sein.“
„Sicher?“
„Ja, ganz sischä! - Unn wenn net, verspresch isch, dass isch anruf.“

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gib uns mehr ! Ich hätte gedacht, Herr Walter sagt "ahruf" anstatt "anruf"