Samstag, 20. September 2008

nichts mehr zu retten


Ich war, wie immer, in meine Arbeit vertieft*, als an mein Ohr diffuse Klänge von draußen gelangten, eine Stimme, die von irgendwas verzerrt wurde. Ob es ein Megaphon war oder der Lautsprecher bei einer Telefonkonferenz konnte ich nicht ausmachen. Verstehen, was die Stimme sagte, konnte ich ebenfalls nicht.


Von Neugier und Selbsterhaltungstrieb getrieben, verließ ich das Büro, um der Sache nachzugehen. Wer weiß, vielleicht fuhr die Polizei durch die Straßen und ließ die Anwohner (oder Anarbeiter) wissen, dass irgendein Chemieunternehmen nicht aufgepaßt hatte und nun eine giftige Wolke durch die Stadt waberte und man deshalb die Fenster geschlossen halten sollte. Also ging ich ans Flurfenster und machte es auf und streckte meinen Kopf raus. Ich lauschte, kam der Sache aber nicht näher. Alles blieb unverständlich.

Ich zog den Kopf wieder ein und bemerkte, dass eine mir unbekannte Kollegin hinter mir stand. Sie sah mich verwundert an und fragte, ob ich etwas verloren hätte.
"Nein," antwortete ich, "ich höre Stimmen."
Jetzt sah sie mich nicht mehr verwundert an. Sie sah mich überaus skeptisch an. Ich glaube, eine Spur von Mitleid war auch in diesem Blick.
"Also, ich höre keine Stimmen, wie man das so sagt, sondern da draußen..."
Ich verhaspelte mich, blubberte erklärendes Zeug vor mich hin, aber es war nichts mehr zu retten.

Ich bin wohl auch einfach urlaubsreif. Deshalb mach ich mich jetzt mal auf über den großen Teich. See you soon.


*Chef liest mit ;)

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