Montag, 29. Juni 2009

Gruppenarbeit im Gefängnis

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Im Zuge des "Talk of the Town" bzw. "Talk of the World" der letzten Tage, nämlich des Todes von Michael Jackson, bin ich über folgende Kuriosität gestolpert, die bereits 2007 entstand.
Man hat jetzt zum aktuellen Anlass erneut ein Tribute inszeniert. Aber die Insassen des Cebu-Gefängnisses auf den Philippinen scheinen öfter zu tanzen, auch mal zu Radio-Gaga von Queen.
Ich find's fantastisch. Meine Lieblingsszene ist, wenn der Jacko-spielende Insasse sich völlig unbeteiligt und unschauspielerisch an der Nase juckt (0:57 min), während sein "Mädchen" völlig in seiner Darstellung aufgeht.

Thriller!

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Sonntag, 28. Juni 2009

Sommermusik

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Ich habe für mich eine neue Band entdeckt, die ich gerne empfehlen möchte.
Aber dazu muss ich kurz etwas ausholen...

Neulich war ich mit einer Freundin im Kino um den Film "Duplicity" zu sehen. Wir kauften also die Karten und setzten uns in den uns genannten Kinosaal und da wir uns nicht allzu oft sehen, verbrachten wir die Zeit bis zum Filmanfang in angeregter Unterhaltung. Und wir hatten eine Weile, denn der Film ließ auf sich warten. Als er dann losging, erschien Dustin Hoffman am Klavier (auf der Leinwand) und uns wurde klar, dass wir im falschen Film waren. Wir standen auf und gingen raus, quetschen mussten wir uns nicht, es war nicht voll. Es handelte sich um den Film "Liebe auf den zweiten Blick" (Last Chance Harvey).
Draußen erklärten wir uns der Kartenabreißerin, die aber nur feststellen konnte, dass wir nicht im falschen Film waren, da wir Karten für eben diesen Film hatten und der Fehler also bei der Kassiererin lag. Nun hatte "Duplicity" aber schon begonnen, lief bereits seit einer Viertelstunde, und deshalb beschlossen wir, uns den unspannenderen Film anzusehen, aber den wenigstens von Anfang an. Also gingen wir zurück zu Dustin Hoffman.

Der Film ist nett, aber wie wir alle inzwischen wissen ist nett die kleine Schwester von scheiße.
Aber es gibt eine Szene in der der Amerikaner Dustin mit der Engländerin Emma Thompson in London spazierengeht und sie einer Band lauschen, die auf der Straße spielt. Und diese Band macht ganz schön gute Laune.
Neulich habe ich in der Stadtbücherei eine CD gefunden, auf der ich prompt diese Band wieder erkannt habe. Und seitdem hüpfe ich beim Spülen, swinge ich beim Wäscheaufhängen und klatsche ich unter der Dusche zu ihrer Musik.

Die Rede ist von "Kitty, Daisy & Lewis". Welche Art Musik das ist lest lieber irgendwo nach, in solchen Kategorisierungen bin ich ganz schlecht. Wikipedia beschreibt das so: Their music is influenced heavily by R&B, swing, jump blues, country and Western, blues, Hawaiian and rock 'n' roll. They are all multi-instrumentalists, playing guitar, piano, banjo, lapsteel guitar, harmonica, double bass, ukulele, drums, trombone, xylophone and accordion between them.

Ich find's herrlich! Ein guter Treffer, den ich einem schlechten Film zu verdanken habe.
Übrigens habe ich eine Woche später einenzweiten Anlauf gemacht, um "Duplicity" zu sehen und bevor mein Herzallerliebster und ich beim Kartenabreißer ankamen, schaute ich vorsichtshalber noch mal auf die Karten. Sie waren für den Film "Public Enemy No.1". Muss ich erst "Kinokassiererisch" lernen um die richtigen Karten zu bekommen?

Immerhin aber ist die Tatsache, für "Duplicity" zweimal falsch bedient worden zu sein, wortwörtlich genommen schon wieder beachtlich...

Donnerstag, 25. Juni 2009

Die Wahrheit tut weh


Heute habe ich eine bittere Erfahrung gemacht. Ich hatte eine Unstimmigkeit mit meinem Kollegen. Aber das ist nicht, was ich meine. Obwohl ich mich aufrichtig entschuldigt habe für mein Gezeter, hat er den ganzen Tag noch rumgegrummelt. Und da sagt man(n) Frauen seien nachtragend! Aber das ist auch nicht, was ich meine. Die bittere Erfahrung kommt erst noch und hat - natürlich - mit dem Älterwerden zu tun.

Als ich am Ende des Tages eine einzige jämmerliche Seite kopieren wollte, stand besagter Kollege gerade am Kopierer. Als hätte er nur darauf gewartet, nutzte er die Situation schamlos aus, indem er sich gehörig Zeit ließ. Jede seiner zu kopierenden Seiten wurde noch mal genau inspiziert, exakt ausgerichtet, der Kopiererdeckel in Zeitlupe geschlossen und dann wurde mit hämischem Grinsen lange nach dem Startbutton gesucht. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, als ich endlich dran war, nach meiner einen Seite, noch eine weitere Seite zu kopieren und ihm zu überreichen. Hierzu legte ich meine Hand mit der Handoberfläche aufs Glas, machte eine Faust, aus der nur der Mittelfinger hervorragte und zog eine schöne Kopie eines Stinkefingers. Nur: so schön war nicht, was dabei herauskam.
Das Ergebnis war geradezu niederschmetternd. Um den Mittelfingerknöchel am ersten Fingerglied hatte sich die Haut auf dem Glas zusammengeschoben und Falten geworfen,und am Übergang zum zweiten Fingerglied runzelte es wild. Das Kopierlicht hatte das Ganze schonungslos ausgeleuchtet, also im wahrsten Sinne des Wortes "ans Licht gebracht", was man an den Händen einer Frau nun mal immer als erstes sieht: Dass sie älter wird. Oder alt ist. Es war frustrierend. Noch dazu lachte mein Kollege mich aus.

Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott.
Aber wenn es einen gibt (und er zufällig im Kopierer wohnt), war er heute wohl nicht auf meiner Seite.