Donnerstag, 14. April 2011

Kantinengedaddel

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Ich stehe in der Kantine vorm Süßigkeitenautomaten und überlege, wofür ich meine 60 Cent ausgeben will. Da sehe ich, dass ein Hanuta schon so weit vorne hängt, dass vielleicht zwei runter fallen könnten. Die Hoffnung hat man ja oft bei diesen Süßigkeitenautomaten mit der Spirale, die sich dreht, um die Ware nach vorne zu schieben und sie in den Freiraum unten zu spucken, in den man dann durch eine Klappe nach seiner Beute greifen kann. Es ist immer ein bisschen was von Glücksspiel dabei.
Das reizt mich natürlich, also wähle ich Hanuta. Die Spirale dreht sich, aber nicht weit genug, nur eines fällt herab. Allerdings hängt das zweite nun aber dermaßen am seidenen Faden (oder vielmehr an einer Ecke Folie), dass beim nächsten Spieler, äh Kunde ganz bestimmt zwei ausgegeben werden. Aber nicht mit mir!
Ich hechte zurück ins Büro, um mehr Kleingeld zu holen. Unterwegs male ich mir aus, wie ich immer wieder Geld in den Automaten werfe, in dem Glauben, das beim nächsten Mal ganz bestimmt zwei Waren herabfallen. Vielleicht könnte man den Süßigkeitenautomaten gleich zu einem einarmigen Banditen umbauen, dann kann man sich die Eingabe des Warencodes sparen. Bin ich auf dem Wege spielsüchtig zu werden? Dass ich meinen Kollegen um Kleingeld bitte, weil ich bei mir keines mehr finde, beantwortet die Frage ein bisschen.

Fokussiert eile ich zurück zum Automaten und wähle F1 für Hanuta. Die Spirale dreht sich und läßt zwei Hanuta frei. Mir entfährt ein Jauchzer der Freude.
Nicht, dass Hanuta unerschwinglich wären oder 60 Cent ein Riesenschnapp. Es ist auch nicht etwa so, dass ich verfressen wäre. Ich freue mich natürlich über das lecker Bonus-Hanuta, aber ich freue mich noch dazu genau auf die Art, wie sich daddelnde Leute im Pilsstübchen freuen, die plötzlich drei Kirschen vor sich sehen.
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