Tolle Bücher habe ich im letzten Jahr gelesen! Und einige, die genervt haben. Aber vor allem welche, auf die ich selbst nicht gekommen wäre...
Die vollständige Liste:
Susan Elia MacNeal - His Majesty's Hope
Kurt Tucholsky - Schloß Gripsholm
William Boyd - Stars and Bars
Dave Eggers - Der Circle
John Irving - Bis ich Dich finde
Alexandra Horowitz - Die Kunst, die Welt mit anderen Augen zu sehen
Alina Bronsky - Nenn mich einfach Superheld
Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit
William Boyd - Sweet Caress
Jeanette Walls - Schloss aus Glas
Hunter S. Thompson - Der Fluch des Lono
Kaui Hart Hemmings - House of Thieves
Paula Hawkins - The girl on the train
Tahar Ben Jelloun - The last friend
Teju Cole - Open City
Toni Morrison - Home
Shirley Jackson - We have always lived in the castle
Jerzy Kosinski - Being there
Susan Elia MacNeal - His Majesty's Hope
Kurt Tucholsky - Schloß Gripsholm
William Boyd - Stars and Bars
Dave Eggers - Der Circle
John Irving - Bis ich Dich finde
Alexandra Horowitz - Die Kunst, die Welt mit anderen Augen zu sehen
Alina Bronsky - Nenn mich einfach Superheld
Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit
William Boyd - Sweet Caress
Jeanette Walls - Schloss aus Glas
Hunter S. Thompson - Der Fluch des Lono
Kaui Hart Hemmings - House of Thieves
Paula Hawkins - The girl on the train
Tahar Ben Jelloun - The last friend
Teju Cole - Open City
Toni Morrison - Home
Shirley Jackson - We have always lived in the castle
Jerzy Kosinski - Being there
Die letzten fünf Bücher auf der Liste waren keine eigene Wahl. Ich trat 2016 in einen English Book Club ein, in dem beim monatlichen Treffen je ein Buch besprochen wird. Eine herrliche Sache.
Aber zu den Büchern..
Von einem Autor habe ich dieses Jahr gleich zwei Bücher gelesen. Ich mag
Boyd und beide Bücher waren gut.
"Stars and Bars" ist eher weird und unterhaltsam, "Sweet
Caress" eher interessant und schön (es lehnt sich vage an die wahre
Geschichte von Lee Miller an). "Sweet caress" ist lesenswerter.
Wie immer sind ein paar Bücher reisebezogen ausgewählt worden, darunter
zwei Bücher im Zusammenhang mit einem Hawaii-Aufenthalt. Das Werk von Hunter S.
Thompson - wie könnte es anders sein - schlägt den Boyd hinsichtlich weirdness
um Längen, es ist das schrägste Buch der Liste und nur mäßig empfehlenswert. Es
sei denn, man möchte den Weg ganz gehen und das Buch im Drogenrausch lesen. Das könnte seinen Reiz haben, vielleicht
versteht man dann einfach besser, was vor sich geht.
Das Buch hat es allerdings geschafft in Erinnerung zu bleiben, das kann
nicht jedes Buch von sich behaupten, siehe Buch eins, vernachlässigbar.
Das zweite "Hawaii-Buch" ist das mit Kurzgeschichten von Kaui
Hart Hemmings. Sehr nette Urlaubslektüre, schön geschrieben!
"The girl on the train" war ein Kauf am Flughafen von Detroit
als mir auf dem Rückflug der Lesestoff ausging. Spannend, die Zeit verging wie
im Flug (ha ha), große Literatur ist es aber natürlich nicht.
Was man von einer weiteren Urlaubslektüre durchaus behaupten kann:
"Schloss Gripsholm". Hatte zwar mit dem Urlaubsziel Stockholm wenig
zu tun, war aber trotzdem eine gute Entscheidung. Von Kurt Tucholsky will ich
mehr.
Am längsten gelesen habe ich dieses Jahr an "Bis ich Dich
finde". Ist auch ein dickes Buch, aber daran allein lag es nicht. Als
Irving-Anhänger auch von diesem Werk anfänglich angetan, empfand ich jedoch
eine Phase dieser Lebensgeschichte (den L.A.-Abschnitt) als recht zäh und eher
uninteressant und kam nicht recht voran. Glücklicherweise habe ich
durchgehalten und wurde danach wieder zufrieden gestellt.
Ein Buch, das ich unbedingt lesen wollte und auf das ich mich freute war
das hochgelobte "Das Ende der Einsamkeit" von B. Wells. Aber meine
Erwartungshaltung war wohl zu hoch. Ist ein lebensweises Buch, vor allem wenn
man das Alter des recht jungen Autors in Betracht zieht, ist das ertaunlich.
Schon schön, aber mein Herz erobert hat diese Buch nicht.
Welches Buch das ganz fulminant geschafft hat: Jeanette Walls'
"Schloss aus Glas". Ein Geschenk. Ja, ich habe es geschenkt bekommen
(Danke an A.), aber ich meine: Die Lektüre ist ein Geschenk. Und zwar an
Erfahrungen, die die wenigsten von uns zum Glück so machen müssen. Es dann noch
zu schaffen, so damit umzugehen wie die Autorin dieses autobiografischen
Romans, das ist fesselnd. Das Buch ist bestürzend und grandios zugleich.
Dave Eggers "Der Circle" hat mich kirre gemacht. Allein das
Lesen dieses datensurrenden, gläsernen, unprivaten, von unsozialem
Sozielmediengedröhne getränkten Szenarios war anstrengend. Nicht anstrengend
weil anspruchsvoll. Anspruchsvoll ist das Buch nämlich nicht. Sondern
anstrengend, weil man eben bereits eine Vorstellung von diesem Szenario hat
und dessen Überhöhung Beklemmungen auslöst. Die dumme Protagonistin hat mich
zudem genervt. Da steckt sicherlich Absicht von Eggers dahinter, sowohl bei der
Schilderung des anstrengenden Szenarios als auch bei der minderbemittelten
(Anti-)Heldin. Ich hab das Buch ja auch zu Ende gelesen (unter Schimpfen), aber
es ist schade drum. Aus dem Thema hätte man was machen können, Eggers konnte es
nicht. Alles zu plump.
Eine Erholung war dagegen Horowitz "Die Kunst, die Welt mit anderen
Augen zu sehen". Ein Sachbuch zur Achtsamkeit. Beschrieben werden
Spaziergänge mit Menschen (und einem Hund) mit verschiedenen Kompetenzen, die
den eigenen Blick für täglich Missachtetes schärfen. Eine schöne Sache.
Alina Bronskys "Superheld": Gut. Es gibt aber Besseres von
ihr.
Von
denen im Book Club gelesenen Büchern möchte ich vor allem "Home" von Toni
Morrison empfehlen. War mein erstes Buch von der Autorin, aber bestimmt nicht mein
letztes, zumal mir gesagt wurde, dass es nicht mal ihr Bestes sei.
Kurze, lustige und lesenswerte Satire über einen unfreiwilligen,
medienproduzierten Blender: "Being there" von 1970. Mehr sollte man
gar nicht verraten.
"We have always lived in the castle" ist eine schräge
Geschichte. Aber schön schräg, mehr gothic-novel-schräg, nicht
Hunter-S-Thompson-schräg. Liest sich toll.
"The last friend" wäre sicher auch nicht auf meinem Radar
gewesen, ist aber durchaus eine Bereicherung gewesen. Eine sensible aber auch
brutale Geschichte über Freundschaft die vor allem durch ihre Schilderung aus
zwei Perspektiven gewinnt.
Polarisiert hat das Buch "Open City". Nicht nur ich selbst
habe während der Lektüre in meiner Ansicht geschwankt, auch im Club gingen die
Meinungen sehr auseinander. Die Gründe dafür ließen sich nicht wirklich finden,
das angeführte Argument, die Meinungen seien geschlechtsabhängig, Männer würden
es mögen, Frauen nicht, kann ich nicht gelten lassen, auch wenn die Verteilung
im Club genau so war. Aber eine "Studiengruppe" von 6 Personen ist
nun mal nicht repräsentativ und es gibt keine Basis für die Annahme.
Coles Buch ist ein sehr intellektuell geschriebenes Buch, teilweise sehr
interessant. Es ist auch ein Stadtroman über New York, teilweise sehr reizvoll.
Aber es ist auch ein Buch ohne roten Faden, es eiert rum, ist zu voll gepackt.
Hier sollte Können auf Kosten einer Aussage unter Beweis gestellt werden.
Noch dazu ist der Protagonist ein sozial gestörter, eitler Angeber, was
das Ganze anstrengend macht.
Es ist also beleidigend zu sagen, Frauen würden das Buch nicht mögen,
weil es keine "Liebesgeschichte" hätte, obwohl es doch einfach nur
interessant sei. Es ist aber ebenso beleidigend zu sagen, Männer würden
das Buch mögen, weil der Protagonist nach ihrem Geschmack sei. Also läuft diese
Diskussion ins Leere.
Hier nun also die TOP FIVE:
5 – Sweet Caress / The last friend (kann mich nicht entscheiden)
4 – Home
3 – Bis ich Dich finde
2 – Schloss Gripsholm
1 – Schloss aus Glas