Hier meine Leseliste von 2019:
- Claire-Louise Bennett - Pond
- Barbara Kingsolver - Flight Behaviour
- Andy Weir - The Martian
- J.M. Coetzee - Disgrace
- Kurt Tucholsky - Seifenblasen
- John Lanchaster - The Wall
- Juli Zeh - Nullzeit
- William Boyd - Love is blind
- John Barth - The Floating Opera
- Colson Whitehead - The Underground Railroad
- Column McCann - TransAtlantic
- Chuck Palahniuk - Fight Club
- Mary Ann Shaffer - The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society
- Anthony Burgess - One hand clapping
- Thomas Pynchon - The Crying of Lot 49
- Susan Sontag - In America
- Mark Haddon - The curious incident of the dog in the nighttime
- Maxim Biller - Sechs Koffer
- Agatha Christie - The murder at the vicarage
- Nathanael West - Miss Lonelyhearts
- John Barth - Lost in the funhouse
- Ursula LeGuin - The Dispossessed
- Toni Morrison - The Bluest Eye
- Kurt Vonnegut - Breakfast of Champions
- Margaret Atwood - The Handmaid's Tale
- Philip K. Dick - The man in the high castle
Fangen wir ganz unten an. Da steht auf jeden Fall "Nullzeit". Das Buch hat mir jeglichen Ehrgeiz genommen, ein weiteres von Juli Zeh zu lesen, auch wenn mir so oft Gutes berichtet wird. Ich fand dieses hier furchtbar. Enttäuschend waren auch Biller und Sontag. Ich konnte immerhin jeweils dem Schreibstil etwas abgewinnen, aber beide Werke waren nicht überzeugend.
Anstrengend war Dicks "The man in the high castle". Das "alternate history"-Gedankenspiel ist spannend, das Ergebnis der Umsetzung macht aber leider keinen Spaß, die Schreibe ist seelenlos. Aus verwandtem Genre stammt De Guins utopischer Science Fiction Roman "The Dispossessed". Hier wird das Gedankenspiel sehr gut umgesetzt, fesselnd, philosophisch, empfehlenswert.
Positiv überrascht war ich von "Fight Club", da mir eine vorangegangene Lektüre eines anderen Palahniuk Werks ja nicht so zugesagt hatte (hm, so gesehen sollte ich vielleicht Frau Zeh doch noch eine zweite Chance geben...).
Angenehm leicht und unterhaltsam waren die Bücher von Boyd, Shaffer, Weir und Christie. Wer es unterhaltsam aber etwas anspruchsvoller mag, dem seien die oben genannten spannenden Werke von Whitehead, McCann und Atwood empfohlen.
Hervorgehoben werden sollen Bennett für schöne Schreibe und Haddon für Einfühlsamkeit.
Werke wie Barths "Lost in the funhouse",Wests "Miss Lonelyhearts" und Pynchons "Crying of Lot 49" muss ich als außer Konkurrenz betrachten. Ich kann sie hier nicht einreihen, die spielen in einer anderen literarischen Liga (der postmodernen Liga). Ich empfehle, sich diesen literarischen Erfahrungen zu stellen, sie sind bereichernd - aber nicht widerstandslos.
Dass das andere Barth-Werk es dennoch nach fast ganz oben geschafft hat, liegt an dem anderen, weniger sperrigen Modus, in dem der Autor bei dessen Entstehung war. Am Ende des Jahres wurde ihm der erste Platz dann aber von Toni Morrisson genommen. Zu ehrfürchtig bin ich um über jenes Werk zu wenige Worte zu verlieren.
Von der Dicke des Kingsolver-Romans nicht abschrecken lassen, es lohnt sich, er stimmt in vielerlei Hinsicht nachdenklich. Die Themen Klimawandel und Flucht finden sich ebenfalls im Lanchester Roman, etwas beängstigender allerdings. Ein kurzes aber großes Vergnügen ist das Burgess-Werk.
Hier also die Top Five:
1. Toni Morrisson - The Bluest Eye (1970)
2. John Barth - The Floating Opera (1956)
3. Barbara Kingsolver - Flight Behaviour (2012)
4. Anthony Burgess - One Hand Clapping (1961)
5. John Lanchester - The Wall (2019)
Auf in ein neues Lesejahr!