Donnerstag, 23. Dezember 2021

20 FOFL!

Zwanzig Mal wurde inwzischen schon gefoflt und so geht dieses Jahr nicht nur mit dem üblichen Winter-Weihnachts-Motto, sondern auch mit einer runden Zahl zu Ende. Leider gab es ein paar Ausfälle (immerhin nicht verbal oder krankheitsbedingt), dafür aber jede Menge Schnee (nur besungen, nicht vor der Tür).

[Links zu den Liedern wie immer in den Titelzeilen]
 

Zu behaupten, der Song wäre nie als Weihnachtshit gedacht gewesen, ihn aber mit Glöckchenklang und Trompeten zu verzieren und eine "dum-dum"-Little-Drummer-Boy-Referenz reinzupacken, ist wenig glaubwürdig. Allerdings hatten auch zwei Drittel des FOFL-Teams nicht geglaubt, dass hier gar nicht Bob Geldof singt. Die zeitlose Allgemeingültigkeit des Antikriegsliedes wird durch anachronistische Elemente verdeutlicht: Da erscheint Churchill neben dem ersten Weltkrieg, der Zar neben einem Nuklearschlag. Es wird ja nicht besser: Jedes Jahrhundert hat seine Kriege. 50% seiner Tantiemen erhält Lewie allein von diesem Peace-Song. Kennt jemand noch einen anderen von ihm?

I have had to fight almost every night
Down throughout the centuries
That is when I say, oh yes yet again
Can you stop the cavalry?
Mary Bradley waits at home
In the nuclear fallout zone
Wish I could be dancing now
In the arms of the girl I love

Weniger zeitlos ist dieses Lied, die 90er dringen aus jeder Pore dieses Grunge-Pop-Mixes. (Falls sich jemand fragt, wo hier das FOFL-Motto steckt, jaaa, da muss man ein bisschen um die Ecke denken.... Die Band hatte mal einen Hit namens "December".) Hier geht es um Trennung und Neuanfang und auch wenn die Befreiung von der Plattenfirma gemeint ist, lässt sich der Text genausogut (und sicher nicht ganz unabsichtlich) auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen. Die "Precious Declaration", die den Loslösungsvertrag bezeichnet, könnte man als Scheidungspapier interpretieren, die einen aus einer energie- und geldraubenden, toxischen Beziehung entlässt. Erkenntnis, Hoffnung, Aufbruch. Immerhin quasi ein Neujahrs-Vibe.
 
Precious declaration reads:
Yours is yours and mine you leave alone now
Precious declaration reads:
I believe all hope is dead no longer
New meanings to the words I feed upon
wake within my veins elements of freedom

Über 400 mal wurde das Lied gecovert seit es 1944 von Frank Loesser geschrieben wurde und erst rund 70 Jahre später, im Zuge der #Metoo-Bewegung fiel auf, dass die Frau in diesem Duett eigentlich Nein sagt. Oder sagen will, es aber gar nicht so einfach ist, nicht zuletzt aufgrund der ihr zugeteilten unterlegenen Rolle. Kurz: Sie muss gehen, er will sie nicht lassen. Ob sie selbst wirklich gehen will, lässt Interpretationsspielraum. Je nachdem auf welche Zeilen man den Fokus richtet und je nachdem mit welchem Unterton gesungen wird, kann man es als neckisch oder nötigend verstehen, als sich bloß zierend oder als unter Drogen gezwungen. (Im Video zu der erstgenannten Version wird das Teuflische ziemlich deutlich.)
Nach heutigem Verständnis hat die nicht eindeutig vorhandene Einwilligung durchaus ein Geschmäckle. Es waren andere Zeiten damals und das ist gut so. Deshalb gibt es inzwischen unter den zahlreichen Covers solche, in denen die Rollen vertauscht sind (was die Nötigung amüsant entschärfen kann) oder solche, die gleich ganz umgetextet wurden. So entstanden sowohl politisch korrekte, etwas langweilige Versionen wie die von John Legend ("It's you body and your choice") als auch satirische, in denen das unentschlossene Zieren auf naives Unverständnis stößt und so den creepy vibe parodiert (wie in der Liza-Lemanski-Version).
Es lohnt sich, in weitere Versionen reinzuhören! Darunter eine deutsche (Manfred Krug!) und eine emanzipierte von Lady Gaga mit Joseph Gordon Lewitt (Muppetshow!).

The neighbors might think                 Oh baby, it's bad out there
Say, what's in this drink                      There's no cabs to be had out there
I wish I knew how                                Your eyes are like starlight now
To break this spell                               I'll take your hat, your hair looks swell
I ought to say no, no, no, sir               Mind if I move a little closer
At least there'll be, oh, that I tried    What's the sense of hurting my pride
I really can't stay                                   Baby, don't hold out
______
 
The neighbors might think                 That you're a real nice girl
Say What is this drink?                        Pomegranate La Croix
I wish I knew how                                Maybe I can help you out
To break this spell                                I don't know what you're talking about
I ought to say no, no, no                     you reserve the right to say no
At least I'm gonna say that I tried    you reserve the right to say no
I really can't stay                                ...Well you don't have to
Oh but it's cold outside
  
Auf dem Blatt mit dem Liedtext stand zuoberst: Various Sound Effects. Und wir sollten nicht enttäuscht werden! Abgesehen von Pfeifen, Tröten, Fiepen (der reinste Heizungszirkus) kriegen wir feinen Disko-Funk auf die warmen Ohren an diesem Winterabend und zwar von einer wahrlich internationalen Band. Es gehören ein Schweizer, ein Tscheche, ein Jamaikaner, zwei Briten und zwei Amerikaner dazu.
Wir lesen aus dem Text nicht nur die Wärme des besungenen Heizkörpers, sondern auch die Wärme körperliche Nähe heraus (hot hot hot). Vor allem aber steht die menschliche Wärme  im Vordergrund, im Sinne von füreinander da sein - umso wichtiger wenn das Vorhandensein einer Zentralheizung nicht selbstverständlich ist.
 
We can warm the world 
spread good feelings all around
Got to sing this song til the folks all come around
Turn those pipes on, not your engine, you got warmth inside your heart
Got to use it, don't abuse it
Just engange your thermostat
No use in trying to save it for later
got to turn on that old radiator
 
Da bleibt nicht viel zu sagen: Frau getroffen, hingerissen gewesen, Song drüber geschrieben.
Bei dem Bandnamen "The Four Seasons" mag vielleicht bei den meisten nichts klingeln. Aber geht man dann mal so die Lieder durch, die auf deren Konto gehen, kennt man sie irgendwie alle (die Lieder). Sie waren sehr erfolgreich in den 1960ern und 70ern (die "Four Seasons"). Davor hießen sie mal "The Four Lovers", womit eigentlich recht gut beschrieben war, mit welchem Thema die Lieder sich hauptsächlich befassen würden. Liebe, gute Laune, Tanzen.

Oh, what a night
Late December back in sixty three
What a very special time for me
As I remember, what a night
Oh, what a night, you know I didn't even know her name
But I was never gonna be the same
What a lady, what a night
Oh, I, I got a funny feelin' when she walked in the room
Oh my, as I recall it ended much too soon
Oh what a night, hypnotizin' mesmerizing me
She was ev'rything I dreamed she'd be
Sweet surrender, what a night
 
Schon mal drüber nachgedacht, ob man Schnee essen kann? Bei gelbem Schnee käme sicher niemand auf die Idee, da muss mit allem, aber vor allem mit einem gerechnet werden. In diesem Fall mit husky wee-wee. Zappa erzählt in diesem Stück davon, im Traum ein Eskimo gewesen zu sein, dessen Mutter ihn vor gelbem Schnee warnt, den er schließlich einem Pelztierjäger mit Überraschungseffekt (Great Googly Moogly!) kreisförmig ins Auge reibt, weil dieser sich an seiner Lieblingsrobbe zu schaffen gemacht hat. Robben waren der Spitzenreiter des seinerzeit aktuellen Themas Tierausbeutung.
Das Lied endet abrupt, denn dann käme auch schon das nächste Stück in Zappas Suite "Apostrophe". Großer Spaß. Kein Spaß ist aber tatsächlich der Verzehr von Schnee, zumindest nicht in größeren Mengen, da die Eispartikel Gifte besonders gut aufnehmen. Schnee ist also bei Dehydration nicht wirklich eine Hilfe. Das nur am Rande.

Watch out where the huskies go 
and don't you eat that yellow snow!
Right about that time, people, a fur trapper, who was strictly from commercial
Had the unmitigated audacity to jump up from behind my ig-a-loo
And he started in to whippin on my favourite baby seal
With a lead-filled snow-shoe
That got me just about as evil as an eskimo boy can bee
So I bent down and I reached down and I swooped down
And I gathered up a genereous mitten full of the deadly yellow snow
and rub it all into his beady little eyes
with a vigorous circular motion
hitherto unknown to the people of this area


 FOFLig-fröhliche Weihnachten!

Donnerstag, 9. Dezember 2021

twenty twenty-one

Let the music play!

Auch das zweite Pandemiejahr war ergiebig was frische Musik angeht. Die Playlist mit neuen Songs ist im Laufe des Jahres auf sechs Stunden angewachsen und da es mir schwer fiel, nur ein Dutzend Lieder auszuwählen wie sonst, habe ich dieses Mal einfach zwei Teile gemacht: 20+21.
Die Entscheidung war trotzdem nicht einfach und einige wirklich gute Stücke haben es nicht unter die Top 41 geschafft, denn, ihr wisst schon, es geht auch um den Flow bei einer Compilation...

Obwohl nicht beabsichtigt war, die beiden Teile nach Thema oder Stil zu trennen, hat es sich dennoch irgendwie ergeben (...der Flow). Am Ende wurde der erste Teil (twenty) irgendwie feiner, wenn man das so nennen kann, während der zweite Teil (twenty-one) mehr Leichtigkeit hat und ab der Mitte sehr tanzbar wird. Der Dancefloor - zuhause im Wohnzimmer - ist also eröffnet.
Mir persönlich gefällt twenty etwas besser. Der Teil enthält mehr meiner Lieblingsbands. Aber alles in allem sind die Playlists eine Frage der Stimmung.

Wenn Ihr auf Spotify seid, könnt Ihr die Kamera in der Suchfunktion dort benutzen, um die Codes unten zu scannen und direkt zu den Playlists zu gelangen. 
Empfehlung: Am besten nicht shuffeln (Ihr wisst schon, der Flow....) und unvoreingenommen rangehen, ohne vorher die Interpreten zu checken. 

Wer nicht auf Spotify ist, sich aber für das Line-Up interessiert, findet die Komplettbesetzung unten.

FOFL-Feature:
Anbei noch ein paar Liedzeilen die mir gefallen haben. Sie stammen aus unterschiedlichen Liedern der Top 41 und lesen sich so neu zusammengesetzt fast wie ein Gedicht. Wer nach dem Hören die Zeilen den Songs zuordnen kann, gewinnt eine Doppel-CD, ha.

Enjoy!


                    twenty                                             twentyone

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I swim out of the window
And into the night
I am smiling, I am screaming
I am glowing from inside
Do I dare to feel this feeling?

I've carried a lifetime
This far and then some
And I bet you I sleep through
My final dawn

Let's share our troubles softie sophomores.
This couch smells of lovin′ and dyin' and Bud Light
This house feels like endless sadness and good times.

And this time, let's all be quiet
The next generation's talking
We're behind the wheel
We're driving straight to the wall

Be very careful out there
Stop trying to have so many friends
Don't be intimidated by all the babies they have
Don't be embarrassed that all you've had is fun

All my favourite songs are slow and sad.
All my favourite people make me mad, so mad.

People, can we get together and help each other out?
The temperature is rising.
Oh the world is filled with so much greed
Can we ask ourselves how much we really need?

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Die Besetzung
 
20
21