Freitag, 27. Juli 2018

Archivbashingszene 3

Die Serie Stromberg liefert den Gipfel, bzw. vielmehr den Tiefpunkt des Archivbashings. Nicht nur, dass Stromberg selbst ins Archiv der Capitol Versicherung strafversetzt wird, weil er die Tochter seines Chefs mit einer Preßwurst vergleicht. Er trifft dort auch auf einen Mitarbeiter, der keineswegs etwa Archivar ist, sondern ebenfalls einst dorthin verbannt wurde - aufgrund von Alkoholproblemen.
Das sind also in TV-Serien die Qualifikationen, die ein Archivar mitbringen muss: Kreativ Kinder beleidigen können und übertrieben ehrgeizig trinkfest sein. (Ich lege bei meinen Mitarbeitern ebenfalls Wert auf diese Qualifikationen, aber natürlich nicht ausschließlich.)

Weil Stromberg dazu neigt, sich Niederlagen schön zu reden, vergleicht er das Archiv immerhin mit dem Herzstück des Unternehmens, nennt es gar das Großhirn, wo alle Fäden zusammenlaufen. Da hat er selbstverständlich recht, ob er es ehrlich meint oder nicht. Ich kann mir zwar das Archiv einer Versicherung nur bedingt spannend vorstellen, aber ich will nun nicht meinerseits Archive schmähen. Man hat einfach so seine Vorlieben, was  Archivalien angeht.


Neben dem sonderlichen Mitarbeiter (der doch tatsächlich auf Metallklammern besteht...), gibt es natürlich noch das so häufige Klischee des deprimierenden, fensterlosen Kellerarbeitsplatzes. Und da soll man dann das Trinken aufgeben...

Stromberg - Mit allen Mitteln (S2E10)
[Szene 02:10 bis 03:50]


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