Donnerstag, 21. Dezember 2023

Dem Ruin entkommen und Spaß haben - Das 31. FOFL

Kling Glöckchen klingelingeling.

Hier sind die fünf Lieder des 31. FOFL, das am vergangenen Wochenende stattfand.

[Links wie immer in den Titelzeilen]


Thema sind Rassismus und Ungerechtigkeit in einer brisanten Zeit der amerikanischen Geschichte. Als der Vietnamkrieg eskalierte und mit ihm eine Diskussion über die Herabsetzung des Wahlalters, da so viele junge Menschen in den Krieg geschickt wurden, ihnen aber die Teilnahme am politischen Prozess verwehrt blieb, wurde der Song zu einer Hippie-Hymne. Geschrieben hat sie einer der  Songwriter von Barry McGuire, gerade mal 19 Jahre alt, der behauptete, dass seine innere Stimme oder ein Dialog mit Gott die Inspiration gewesen sei. So ganz eindeutig war seine Aussage diesbezüglich nicht. Kurz: Er hörte Stimmen.

The Eastern world, it is explodin'
Violence flarin', bullets loadin'
You're old enough to kill but not for votin'
You don't believe in war, but what's that gun you're totin'?
And even the Jordan river has bodies floatin'
But you tell me
Over and over and over again, my friend
How you don't believe
We're on the eve of destruction
 
Man denkt bei uneindeutigen Texten wie diesen immer an wuschig machende Beziehungsprobleme. Meist geht es auch um welche, sie sind bloß nicht zwingend romantischer Art. James Murphy aka LCD Soundsystem hat Trennungsgedanken bezüglich seines Managers. FOFL Deja-Vu: Wir erinnern uns an „The Adults are talking“ von den Strokes (siehe hier). Lustigerweise hatten wir am Abend des damaligen FOFL auch ein Lied von LCD Soundsystem in der Runde. So schließt sich der Kreis. Es gibt kein Entkommen. 
(Aber LCD Soundsystem will man ja auch gar nicht entkommen, zu gut.)

It's time to get away
It's time to get away from you, uh-uh
You brought a lot of money
But me, I catch a tiny tummy
And you, you make me sleep
I tried and tried
But you're undermine me, uh-huh
And I start to be sensible (if you know what I mean)
And so it's time to get away

Ein lieblicher Text, eine süße Melodie, aber sehr viel Verlorenheit. Intimität ist nun mal eine ambivalente Angelegenheit. Zwischen Sinnsuche und Melancholie gibt es ein bisschen Ermutigung: Take Care, take heart, have fun. Es sind häufig die einzigen Ratschläge, mit denen man Traurigkeit beantworten kann. Es mag nach wenig klingen, aber wenn es eine Kleinigkeit wäre, wäre das Leben ja einfach.  

We should have a baby
And then I wouldn't feel quite so sad
Then I'd feel like Paul the Saint and not Jack the Lad
A baby that'll make me feel so very glad
I've had a life of booze, but that's all I've ever had
'Cause I'm the King of Misery
The Prince of the torn apart
And you're the lighthouse keeper
To the owner of a ship-wrecked heart

Auf dem gleichnamigen Album (das einen der FOFLer in der Jugend sehr geprägt hat) ist dieses grobe Klangexperiment umgeben von Liedern, die völlig anderer Natur sind, weich und gefühlvoll und melodiös. Wir kommen nicht los von der Frage, welche Wendung die Teenagerküsse, welche zu den sanften Tönen begannen, wohl genommen haben mögen, sobald die Klänge von Illegal dazwischen fuhren.
 
Ich glaub ich hab die Lampe an
Ich glaub ich krieg‘n Krampf im Darm
Ich glaub mich küsst der Kardinal
Da steht‘n armes Würstchen
Und wird brutal verknackt
Bloß weil er mit zwei Freunden
Die Klampfe ausgepackt
Und in der Innenstadt von Dortmund (Oder war? s Wuppertal)
Von Lust und Last sein Lied sang, als wäre es ganz normal
Doch dann kam der große Stempel: I-L-L-E-G-A- illegal
 
Die Geschichte eines irischen Paares, das nach Amerika einwandert, in der Hoffnung, in New York sein Glück zu finden. Das Lied spielt am Weihnachtsabend, an dem die beiden mittellos ihre Träume zerplatzt sehen und sich im Rausch gegenseitig beschuldigen und beleidigen.
Fun Fact: Kaum jemand wagte sich an ein Cover dieses Klassikers, außer: Bon Jovi. (Ausgerechnet!) Kam nicht gut an. Der Kommentar des britischen DJs Rob Smith:
"Es ist das Schlimmste, was der Musik je passiert ist, und ich schließe sowohl die Ermordung von John Lennon als auch die Solokarriere von Brian McFadden darin ein." Wie treffend. (I like!) 

They've got cars big as bars
They've got rivers of gold
But the wind goes right through you
It's no place for the old
When you first took my hand
On a cold Christmas Eve
You promised me
Broadway was waiting for me
You were handsome
You were pretty
Queen of New York City
When the band finished playing
They howled out for more
Sinatra was swinging
All the drunks they were singing
We kissed on a corner
Then danced through the night
The boys of the NYPD choir
Were singing Galway Bay
And the bells were ringing out
For Christmas day

 R.I.P Shane MacGowan



 

 

 

Frohe FOFLige Weihnachten wünscht Euch Penjelly!


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