Beim letzten FOFL drehte sich alles um die Sonne, um Planeten und um verrückte Menschen. Letztere gehörten nicht zum Motto, gingen aber irgendwie damit einher.
Außerdem gab es noch eine Premiere! In den letzten 5 FOFL-Jahren haben wir uns immer wieder mal gefragt, ob es wohl jemals passieren würde... und dieses Mal ist es tatsächlich eingetreten: Zwei Teilnehmende haben das gleiche Lied beigetragen. Darauf gab es einen Schnaps. Das besagte Lied wird nun die FOFL-Einlaufhymne.
Welches Lied es war? Hinweis: Es hat eingeschlagen wie ein Bomber. [Links wie immer in den Titelzeilen]
Verrückt, über was sich manche Menschen den lieben langen Tag aufregen, über alle möglichen Kleinigkeiten, immer dagegen, dagegen, dagegen und überall so viel Hate Speech. Wir verstehen Peter Lichts Text als satirische Überspitzung dieser negativen Grundhaltung und regen uns mit ihm zusammen einfach mal über Dinge auf, bei denen es komplett sinnlos ist, so’n Hals zu kriegen.
Die Schwerkraft ist überbewertet
Man braucht sie gar nicht
Wie man ja wohl im Weltraum sieht
Und die Sonne kocht auch nur mit Wasser
Die soll sich nicht so aufspielen
Die gelbe Sau
Und der Himalaja, der alte Arsch
Da kann ich mich auch drüber aufregen
SauUnd der Kölner Dom
Da kann ich mich auch drüber aufregen
Sonn Hals hab ich über den
Um nichts Geringeres als um die Entstehung von Leben auf der Erde geht es in diesem Liedtext. Mit bildhaften Kontrasten vermittelt er, was wir für ein winzig kleines Korn in der Sanduhr eines sich immer wiederholenden Kreislaufs sind – es ist bedrückend und beruhigend zugleich. Das zugehörige Konzeptalbum hat den Titel Phanerozoic. Der Begriff aus dem Altgriechischen bedeutet übersetzt „Zeitalter des sichtbaren Lebens“ und bezeichnet ein Äon auf der Geologischen Zeitskala, zu dem auch die „Kambrische Explosion“ gehört. Wieder was gelernt. FOFL bildet.
Your whole life, like a sandglass
Will always be reversed
And will ever run out again
A long minute will elapse
(We'll always be reversed)
Until all those conditions
Out of which you were evolved
(We'll always be reversed)
Return in the wheel
Of the cosmic process
(We'll always be reversed)
And then you will find every pain and pleasure
Every friend and every enemy
Every hope and every goddamn error
Every blade of grass and every ray of light
So ein kurzer Text und so viel Poesie. Bezaubernde Zeilen nehmen einen mit auf eine kleine Reise durchs Universum. Man fließt mit dem Regen, driftet auf Wogen der Freude, mäandert mit dem Wind und wird von Millionen Sonnen erleuchtet. Fast fühlt man sich schon ohne zu meditieren ganz transzendent. Mit dem Sanskrit-Refrain Jai Guru Dev (Danke, Guru Dev) bedanken sich die Beatles bei ihrem Guru dafür, den Klang der Balance des Universums erfahren zu haben, welcher da lautet: Om.
Images of broken light which dance before me like a million eyes
They call me on and on across the universe
Thoughts meander like a restless wind inside a letterbox they
They tumble blindly as they make their way across the universe
Jai guru deva, om
Nothing's gonna change my world
Nothing's gonna change my world
Sounds of laughter shades of life are ringing
Through my open ears inciting and inviting me
Limitless undying love which shines around me like a million suns
It calls me on and on across the universe
Man muss den Ärzten einfach recht geben, es wär schwer zu verstehen, eigentlich sogar völlig unverständlich, wenn die Sonne auch für Nazis schiene. Aber vielleicht tut sie das gar nicht. Vielleicht sind Nazis Nazis weil sie die Sonne nicht sehen können. Vielleicht haben sie deshalb so ein dunkelbraunes Gemüt. Vielleicht gibt es, so wie es Farbenblindheit gibt, auch eine Sonnen-und-blauer-Himmel-Blindheit und wenn man diese Krankheit hat, wird man Nazi, also noch kränker.
Doch immer, wenn der Sommer kommt
Beschäftigt mich seit Jahren schon
Ein eher philosophisches Problem
Die Frage ist zu schwer für mich
Ich stelle sie jetzt öffentlich
Doch Vorsicht! Sie ist ziemlich unbequem:
Scheint die Sonne auch für Nazis? Ich könnt's nicht verstehen
Dürfen Faschos auch verreisen? Das wär' ungerecht
Können Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?
Scheint die Sonne auch für Nazis?
Wenn's nach mir geht, tut sie's nicht:
Ich will 'nen Sommer nur für mich!
Beim Lesen der Übersetzung ging uns kein Licht dazu auf, um welches Lied es sich hier handeln könnte. Trotz vollem Glanze tappten wir im Dunkeln und es bedurfte einiger Hinweise: Italienisch! Alt! Ihr kennt es! Elvis hat es auch gesungen! (What? Ah. It's now or never.) Einst war der Musiker Da Capua mit dem Neapolitanischen Staatsorchester in Odessa und konnte nachts wegen Heimweh und Kälte nicht schlafen. Als am Morgen die Sonne aufging und durch das Hotelzimmer schien.... Zack: ’O sole mio.
Wie strahlt die Sonne hell in vollem Glanze,
vorüber ist der Sturm, die Wolken fliehen,
ein frisches Wehen, lässt sie weiter ziehen
wie strahlt die Sonne hell in vollem Glanze.
Doch eine Sonne hat heller'n Schein
und diese Sonne bist Du allein:
Dein Antlitz, hold und rein,
soll meine Sonne ewig sein.
Che bella cosa na jurnata 'e sole,
N'aria serena doppo na tempesta!
Pe' ll'aria fresca pare già na festa...
Che bella cosa na jurnata 'e sole.
Ma n'atu sole
Cchiù bello, oje ne'.
O sole mio
Sta 'nfronte a te!
Nihilisten machen es einem nie leicht. Ein FOFL-Dialog.
"Ich versuch schon wieder, irgendwas zu verstehen."
"Muss man einen Text denn immer verstehen? Reicht es nicht, Bilder aufzuschnappen, eine Stimmung zu erhalten?"
"Ganz schön viele Bilder in dem Text, ich krieg sie nicht zu einem Ganzen."
"Ich komme in ganz apokalyptische Stimmung."
"Genug wohlgefühlt. Weirder Scheiß mit Sonne!"
Whoaaaaaaaaaaaaaaaaa. (An interjection expressing surprise, shock or awe at the absurdity or strangeness of the situation.)
I had an urge to build a cage around the sun
I couldn′t find a way to say no
I took a check on all the meters in my room
I kicked the dog and said let's go
The clouds were hanging low above the path
I had my arm around a sundown
I pinned my baby into yanking satan′s crank
Bum deals with a thin smile... oh yeah
Pushin up and pushin down against the sky
Like there's muscles 'round my torso
Fourth dimension of smiles, strokes and knifes
This little pig has gotta go go
Erde an Claire, Erde an Claire... Claire lebt auf ihrem eigenen Planeten. Und das ist gut so! Sie ist so einzigartig, dass sie auf andere sowohl fremd, als auch faszinierend wirkt. Das Lied feiert die Individualität und das Anderssein. Enjoy the difference!
Der Song sampelt stark das Thema von "Peter Gunn", der TV-Serie von 1958, weshalb Komponist Henry Mancini Credits erhielt. Trivia-Überaschung: Der Tontechniker mischte Kate Piersons Stimme mit der Farfisa-Orgel so, dass sie wie ein Synthesizer klingt. Das ist tatsächlich Gesang! Klingt fremd, aber faszinierend. Kate war aber nicht glücklich damit.
She came from Planet Claire
I knew she came from there
She drove a Plymouth Satellite
A-faster than the speed of light
Planet Claire has pink air
All the trees are red
No one ever dies there
No one has a head
Some say she's from Mars
Or one of the seven stars that shine after three-thirty in the morning
Well, she isn't!
She came from Planet Claire
Die fröhliche Melodie täuscht über den menschlichen Irrsinn hinweg, den das Lied zum Thema hat. Es handelt sich um einen sozialen Schlachtruf, um die Frage, warum wir uns nicht alle vertragen können. Wo ist die Liebe hin, die noch 30 Jahre vorher eine echte Bewegung war? Anfang der 90er wurde der Schwarze Rodney King Opfer einer Prügelattacke durch Polizisten. Danach wüteten die Los Angeles Riots. Der junge Songschreiber Greg Camp sah die Hippiekultur zur Heuchelei verkommen. Kernschmelze statt Flower Power. Als würde der Planet brennen...
It ain't no joke when a mama's handkerchief is soaked
With her tears because her baby's life has been revoked
The bond is broke up, so choke up and focus on the close up
Mr. Wizard can't perform no god-like hocus-pocus
So don't sit back, kick back and watch the world get bushwhacked
News at ten, your neighborhood is under attack
Put away the crack before the crack puts you away
You need to be there when your baby's old enough to relate
So don't delay, act now, supplies are running out
Allow if you're still alive, six to eight years to arrive
And if you follow, there may be a tomorrow
But if the offer's shunned
You might as well be walking on the sun
Übrigens......
Während wir über die Beatles sprachen, von denen schon einmal ein Song beim FOFL diskutiert wurde, haben wir uns gefragt, welche Interpreten ebenfalls bereits mehrfach vertreten waren. Also hab ich eine kleine Evaluation gemacht. Im Laufe der Jahre waren elf weitere Musiker mit zwei Liedern dabei. Und ich habe hier nicht etwa vergessen zu gendern, es waren wirklich ausnahmlos Musiker:
Tocotronic, Elton John, Paul Simon, Eminem, Elbow, The Who, Heinz Rudolf Kunze, Leonard Bernstein, Elvis Costello, Genesis und Blur.
Eine Band war - bei inzwischen insgesamt 250 (!) besprochenen Texten - sogar schon mit drei Liedern am Start, und zwar Spliff!
Davon muss ich mich erholen.
Mache jetzt erstmal Urlaub in der Sonne an einem schönen Fleckchen unseres Planeten. 🌎🌞
Bis bald,
Eure Penjelly