Donnerstag, 27. Februar 2025

In the year 2024 - Das 39. FOFL

Das Motto des ersten FOFL im Jahr 2025 lautete: 2024. Es standen also Lieder aus dem vorangegangenen Jahr auf der Agenda. Leider fiel ausgerechnet jenes FOFL-Mitglied, das das Motto gewählt hatte, krankheitsbedingt aus. Das Protokoll ist also speziell für P. Gute Besserung!

Neben jeder Menge Songs gab es jede Menge Spaghetti und jede Menge Spaß.

[Links wie immer in den Titelzeilen] 


Glücklich, wer sich nie so gefühlt hat. Allen anderen kann dieser Text den Trost liefern, dass sie nicht allein sind, auch wenn sie gerade in der Luft hängen oder aus einem Loch nicht heraus kommen. Da hilft kein gut gemeintes "Lach doch mal", nichts lässt einen sich einsamer fühlen als dieser dämliche Rat. Dann lieber festhalten an der Weisheit, dass jedem Dunkel ein Licht folgt.

I got a pretty face
But I'm dying slowly on the inside
Call my friends and tell them that I hate
The way they say
"Turn that frown right upside down"
Like it's that fucking easy to change my face
When I feel like this
I can't move my lips
Everything goes down, down, down, down
There's a flicker of light
There's always morning after the night

Klingt nach Beziehungsende. Aber ist ein Mensch von einem Menschen verlassen worden oder versucht hier eine künstliche Intelligenz eine emotionale Regung wie Enttäuschung oder Eifersucht zu begreifen, nachdem ein Mensch ihr das Interesse entzogen hat? Die etwas monotone Melodie und die süßliche Stimme unterstreichen den (möglicherweise subjektiven) Bot-Eindruck.

You ditched on my brilliant plans
And sold them to someone real
The mind is electricity
My mind is metal
I'm loaded on high tension, obsessional
The art of escaping from joy
Has bowled me over
Sometimes I miss redemption
Sweet power to you ...
Why does everything go wrong
When you end up caught between
Those lines so oblivious
Not simple like jealousy

Ein berührendes Duett über Freundschaft, Seelenverwandschaft, kreative Verbundenheit und persönliche Entwicklung. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf. Zumindest in meinem. Seit Tagen: Pleurer dans sa voix. Pleurer dans sa voix. Schön.

Quand la solitude vient me rendre visite
J'ai pris l'habitude alors, alors de l'inviter
Il vient chanter pour moi
Me fait pleurer parfois
Souvent même si je n'étais pas là pour ça
Il me fait pleurer, ma foi
Si j'y retourne, c'est que j'aime ça
Pleurer dans sa voix

[Wenn die Einsamkeit mich heimsucht
habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, ihn einzuladen
Er kommt und singt für mich
Bringt mich manchmal zum Weinen
Oft auch, wenn ich gar nicht da bin.
Er bringt mich zum Weinen, na ja,
wenn ich dem erneut zuwende, dann weil es mir gefällt
Tränen in seiner Stimme]

Hello there Zaho, it's your old friend Tom
I am very proud of the person you've become
Where I am weak, oh, you seem strong
See into your soul when I listen to your songs
I shut my eyes and I hear you sing
I feel the storm underneath my wings
And I know we'll be friends
Until the bitter end

Lalalala, die unüberraschende Hauptaussage eines üblichen Sommerhits ist "Es ist heiß" oder "Ich bin heiß", wahlweise "Ich bin cool". So auch hier. Das Lied erzeugt relaxte Cruising-Gefühle und nervende Narzissmus-Vibes gleichzeitig. Vielleicht ist das die eigentlich Kunst beim Schreiben eines Sommerhits. Der Hintergrund  - angeblich wurde der Text als Ausdruck unerfüllter Wünsche geschrieben, während die Sängerin sich einsam fühlte - macht den Text aber dann doch ganz nett.

Move it up, down, left, right, oh
Switch it up like Nintendo
Say you can't sleep, baby, I know
That's that me espresso
I can't relate to desperation
My give-a-fucks are on vacation
And I got this one boy and he won't stop callin'
When they act this way, I know I got 'em
Too bad your ex don't do it for ya
Walked in and dream-came-trued it for ya
Soft skin and I perfumed it for ya

Streiten um des Streiten willens. Konfliktfreudigkeit ohne Interesse an Konfliktlösung. Sprache als Waffe nutzen, nicht zum Verständnis. So findet man keinen Zugang zueinander. Man dreht sich im Kreis, da geht es rund - wie die Musik sehr schön wiederspiegelt. Es ist zum Schreien, wenn man ungehört bleibt.

Armistice, we never tried it
You're the soldier, I'm police
Listen baby, we can't deny it
You don't want to win this war, 'cause you don't want the peace
The word was weaponized, as soon as it had passed your lips
I am a gentleman, I refuse to show my gentleness
Fuck around and find out, the angry child recites this every day
The universe will pry out the truth which is you've got nothin' to say
In dreams, I scream piano, I softly reach the high note
The world don't recognize a singer who won't sing

The universe in a nutshell. Kürzer als bei Stephen Hawking, dafür mit Liebe. Stephen Hawking war ein Superhirn, hier haben wir ein Ziegenhirn. Es hatte wohl eine Erleuchtung, während es auf die Lavalampe starrte, nachdem es zu viel Gras gefressen hatte. Viel Text ist es nicht. Das hier ist kein Passage, das ist alles. Flow!

Universe
Reflections of mind
Eternal endless curse
Death and rebirth
Circular
Below as above
Vibrations made by love
Moments on earth
On rehearse
A trial of heart
Collective sense of loss
When we're apart 

 

Einen FOFLigen Frühling Euch allen! 🌼

Eure Penjelly

Samstag, 4. Januar 2025

38 in 24

2024 war ein gutes Lesejahr. Nicht weil ich besonders viel gelesen hätte, sondern weil ich so gute Bücher gefunden und genossen habe. Tatsächlich habe ich zwar auch relativ viele erwischt, die mir nicht zugesagt haben, aber auch das ist eine Erfahrung und außerdem wurde das gut ausbalanciert durch die Highlights! Hervorheben möchte ich unter anderem (ohne Ranking):

  • José Saramago - Blindness
  • Julie Otsuka - The buddha in the attic
  • Nicole Seifert - Einige Herren sagten etwas dazu  (Sachbuch)
  • Barbara König - Die Personenperson
  • Eva Baltasar - Boulder
  • Virginia Woolf - Flush 

Nicht empfehlen würde ich:
  • Paulo Coelho - Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte 
  • Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
  • Terezia Mora - Muna oder Die Hälfte des Lebens   
  • Genki Kawamura - If cats disappeared from the world
  • Mieko Kawakami - Brüste und Eier (DNF)


Die komplette Liste aus Gründen der Vollständigkeit (obwohl ich nicht sicher bin, dass sie vollständig ist, hab ständig das Gefühl, welche vergessen zu haben, vielleicht ist aber auch der Wunsch der Vater des Gedankens und ich will schlicht einfach mehr gelesen haben):

Yukio Mishima - Thirst for love
Jane Campbell - Kleine Kratzer
Kazuo Ishiguro - Never let me go
Zora Neale Hurston - Und ihre Augen schauten Gott
Alice Walker  - The color purple
Mikhail Bulgakov - The heart of a dog
Anne Enright - The Gathering
Eva Baltasar - Boulder
Virginia Woolf - Flush
José Saramago - Blindness
Simone Frieling - Mit den Augen einer Frau: Paula Modersohn
Adania Shibli - Minor Detail
Florian Wacker - Zebras im Schnee
Marieluise Fleißer - Ein Pfund Orangen
Kent Haruf - Plainsong
R.F. Kuang - Yellowface
Paulo Coelho - Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte
Gaea Schoeters - Trophäe
Junot Diaz - The brief wondrous life of Oscar Wao
Genki Kawamura - If cats disappeared from the world
Julie Otsuka - The buddha in the attic
Thomas Mann - Herr und Hund
Gabriele Wohmann - Ein günstiger Tag
Nicole Seifert - Einige Herren sagten etwas dazu
Mieko Kawakami - Brüste und Eier
Ursula LeGuin - The word for world is forest
Barbara König - Die Personenperson
Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Anthony Doerr - Der Muschelsammler
Elizabeth Strout - Lucy by the sea
Hermann Hesse - Klingsor's letzter Sommer
Haruki Murakami - Kafka am Strand
Seishu Hase - Tamons Geschichte
Yoko Tawada - Akzentfrei
Aoko Matsuda - Where the wild ladies are
Terezia Mora - Muna oder Die Hälfte des Lebens
Andreas Neuenkirchen - Gebrauchsanweisung für Japan
Izumi Suzuki - Terminal Boredom

 

Auf in ein neues Lesejahr. Happy reading! 📖📚🧐