Dienstag, 21. August 2007

Preß-à-porter

Dienstfahrten durch den Odenwald sind immer ein wahrer No-Go-Augenschm(au*)s.
Ich will hier nicht eletant sein und die Fahne für Trends und Markenklamotten hochhalten.
Im Odenwald sieht man allerdings Kleidung, die aussieht, als wäre sie aus alten Fahnen zurechtgeschneidert worden. In gürtellose, karottenförmige Jeans gestopfte Witzigspruch-T-Shirts sieht man immer mal wieder, aber im Odenwald wird in einer ganz anderen Liga gespielt.
Deshalb heißt der Odenwald für mich ab heute nur noch:

MOdenwald.

Die Modenschauen finden dort auf der Straße statt. Die Models gleiten meist aufm Radl vor einem her und geben einem richtig Zeit sie zu betrachten, da im Modenwald die Straßen in den Ortschaften nicht die Breite zum Überholen haben.
Vielleicht habe ich demnächst mal die Ruhe in Schrittgeschwindigkeit das ein oder andere Modefoto zu schießen, aber im Moment kann ich nur versuchen in Worte zu fassen....puh.

So fuhr etwa kürzlich ein langbärtiges Mod(enwald)el in einem grellgelben, glänzenden Brasilientrikot vor mir her, welches preß in einer grellroten, glänzenden Sportshorts klemmte. Beim Absteigen wurden dazu schwarze Schnürschuhe offenbart, in denen schwarzbestrumpfte Füßchen steckten. Wahrscheinlich um sich doch irgendwie eher zu schwarz-rot-gold als zu Brazil zu bekennen...

Anschließend passierte ein Fokuhila-Exemplar auf einem Klapprad den Fahradkett-Walk und führte immerhin thematisch passend eine kurze, enge Fahrradhose vor, satinglänzend und: mit Moonwashed-Jeans-Druck! (hielt ich für ausgestorben)

Eine echte Horizonterweiterung – was es alles (noch/wieder?) gibt! Ja, was es alles prêt-à-porter gibt in Läden mit Namen wie „Vronis Modentreff“, „Bärbles Schuhmode“, „Cheeky“ und „Hosencenter Rudolf“...


*au = onomatopoetisch: Schmerzlaut

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr hübsch kommentiert, penjelly! "Witzigspruch-T-Shirts" sind ja wirklich schlimmer als Senfeier und Rosenkohl zusammen...